Werbewirtschaft und Verantwortung
Für immer bye bye Social Media!
29.11.2021
Das internationale Kosmetikunternehmen Lush schließt seine Social-Media-Konten. Alleine mit den Facebook- und Instagram-Konten verliert Lush mehr als 10,6 Millionen Follower. Der Geschäftsführer Mark Constantine sagte der englischen Tageszeitung „The Guardian“, dass das einen Verlust 10 Millionen Pfund für sein Unternehmen bedeute, ihm aber das die Sache wert ist. Die Enthüllungen der Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen hätten ihn aufgerüttelt. Ein Rückzug aus Social Media wäre letztendlich eine logische Konsequenz.
Auszug aus einem Interview von Marcus Schuler, ARD-Studio Los Angeles mit Frances Haugen:
"Ich heiße Frances Haugen. Ich habe bei Facebook gearbeitet, weil ich anfangs dachte, das Unternehmen bringt das Beste in uns hervor. Heute sitze ich vor Ihnen, weil ich überzeugt bin, dass Facebook gefährlich ist für unsere Kinder. Es sät Zwietracht und schwächt unsere Demokratie."
Mehr zum Thema: https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/facebook-hassrede-111.html
Wieder zurück zu Lush: Mark Constantine sagt, es gebe eine Vielzahl an Hinweisen darauf, dass die Menschen durch die Nutzung Sozialer Medien in Gefahr sind. Das Unternehmen könne sich nicht auf die Fahne schreiben fürsorglich zu sein, ohne das Handeln anzupassen. Das Unternehmen will seine Kund*innen dieser Schädung nicht aussetzen.
Diese Entscheidung wäre kein PR-Gag. Im Jahr 2019 verabschiedete sich Lush bereits schon einmal von Facebook & Co.. Damals war man es Leid von den Algorithmen getrieben zu sein. Das Unternehmen kehrte schließlich wieder zu Social Media zurück. Diesmal soll die Entscheidung unumkehrbar sein.
Unsere Beiträge recherchieren wir sorgfältig. Es kann jedoch immer einmal vorkommen, dass die Ausführungen nicht ganz richtig sind.